zur Falter-Coverstory (Hirsi Ali)

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zur Falter-Coverstory (Hirsi Ali)

Ayaan Hirsi Ali macht drei angeblich tief im muslimischen Bewusstsein verwurzelte Mentalitätsmerkmale verantwortlich für den mangelnden sozio-ökonomischen Erfolg der Mehrheit der Muslime in westlichen Ländern: das streng autoritär-hierarchische Denken, die mangelnde Ausbildung eines individuellen Selbstbewusstseins und Verantwortungsgefühls und die Weigerung, Frauen als gleichberechtigte Menschen zu akzeptieren.

Gerade hier soll eine sachliche Diskussion stattfinden. Noch nie sind die sozio-ökonomischen positiven Akzente der Muslime in Europa so sichtbar wie in den letzten Jahren. Die Partizipation der MuslimInnen in allen politischen, zivilgesellschaftlichen und wirtschaftlichen Bereichen ist eine Tatsache.  Demokratisches Bewusstsein verdrängt altes hierarchisches Autoritätsdenken, wie es einst aus den meist diktatorisch geführten Ursprungsländern mitgebracht wurde. Noch nie wurden die Universitäten in Europa von so vielen muslimischen StudentInnen besucht wie jetzt.  Noch nie waren  so viele muslimische Frauen in führenden Positionen in den islamischen Gemeinden vertreten und zwar nicht als Feigenblätter, sondern gleichberechtigt, kritisch und als den Männern oft unbequemes Gegenüber.

Die verherrlichende Darstellung einer stramm rechtsgerichteten Politikerin durch den Falter stimmt mich nachdenklich. Wo unterscheiden sich ihre Forderungen vom FPÖ Ausländervolksbegehren? Wie kann ein kritisches Blatt dem billigen Schmäh aufsitzen, rechte populistische Assimilationspolitik ins politisch Korrekte zu behübschen, indem sie durch eine Migrantin vorgetragen wird?

Alle von Hirsi Ali aufgeworfenen Fragen wurden in der 1. österreichischen Imame Konferenz ausführlich behandelt (nachzulesen unter www.derislam.at). Da saßen keine Träumer wie im Falter Interview behauptet wird, sondern dutzende Imame und Theologinnen und die führenden Mitglieder aller großen muslimischen Organisationen. Schade dass der Falter-Redakteur nicht Frau Hiris mit diesen Tatsachen konfrontiert hat.

Wohltuend bei der ganzen Geschichte, dass diesmal die muslimische Gemeinschaft in Europa und international mit Gelassenheit reagiert.

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