Erklärung der "Plattform Christen und Muslime": Juden und Muslime in Österreich
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Rückkehr zum Dialog gefordert
Die Plattform „Christen und Muslime“ beobachtet mit Sorge die zunehmende Schärfe des Konflikts zwischen führenden Exponenten der Israelitischen Kultusgemeinde und der Islamischen Glaubensgemeinschaft, insbesondere mit einem muslimischen Mandatar im Wiener Gemeinderat und Mitgründer unser Plattform. Die jüngsten Wortmeldungen belasten das bisher so beispielhafte und von gegenseitigem Verständnis getragene religiöse Klima in Österreich.
Die „Plattform Christen und Muslime“ appelliert deshalb mit allem Nachdruck, die zuletzt aufgebrochenen Differenzen möglichst rasch im Dialog zu schlichten – in Respekt vor den unterschiedlichen Aufgaben in der Vertretung einer Religionsgemeinschaft und eines politischen Mandats.
In der Demokratie ist jede Kritik oder friedliche Demonstration, auch gegen die Politik eines anderen Staates – sei es Israel oder ein islamischen Staat – ein selbstverständliches Recht aller Bürgerinnen und Bürger, ungeachtet der Herkunft und des religiösen Bekenntnisses. Gemeinsam aber ist und bleibt es die gemeinsame Aufgabe und Verpflichtung aller Christen, Juden und Muslime in Österreich, unmissverständlich gegen alle Formen von Rassismus, Antisemitismus und Islamfeindlichkeit aufzutreten.
Die 2006 gegründete „Plattform Christen und Muslime“ bekennt sich – wie es schon in ihrer Gründungerklärung heißt - nachdrücklich zu einer Kultur der gegenseitigen Rücksichtnahme und Solidarität, „um einander besser zu verstehen, mehr voneinander zu wissen und zu lernen, mehr aufeinander zu achten und mehr miteinander zu leben“.