Rede von Tarafa Baghajati in Bissau (Deutsch und Arabisch)

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Assalamu Alaikum,

Nach Dank an Veranstalter und Begrüßung der TeilnehmerInnen

Der Brauch der weiblichen Genitalverstümmelung wird zwar nicht direkt dem Islam angelastet, wohl aber wurden in der Vergangenheit islamische Gelehrte kritisiert, weil sie sich zu wenig dagegen aussprechen, dass sie die Praxis stillschweigend duldeten und in der Vergangenheit tabuisierten. Nun hat sich die Situation in den letzten Jahren entschieden zum Positiven geändert, indem endlich ein breiter Prozess der Bewusstseinsbildung eingesetzt hat. Es fehlt jedoch noch immer eine klare und offene Thematisierung des Themas in den Moscheen und in der Öffentlichkeit in den betroffenen Gebieten. Das goldene Buch, das in dieser Konferenz präsentiert wird, ist ein geeignetes und kompetentes Hilfsmittel dafür. Auch hier gibt es erfreuliche Entwicklungen. Diese Konferenz ist ein weiterer Beweis dafür.

Als Hauptargumentation gilt es klar zu stellen, dass der Islam den Schutz des menschlichen Körpers gebietet und das Recht der Frau auf eine gesunde erfüllte Sexualität im Rahmen der Ehe unterstreicht. Und unter Berücksichtigung aller theologischen Beweisführungen stellen wir nicht nur eindeutig fest, dass FGM und Islam nichts miteinander zu tun haben, sondern dass der Brauch sogar eine schwere Verletzung des Islam darstellt, weil Frauen ein großer dauerhafter Schaden zugefügt wird.

Die Verflechtung der Welt in dieser globalisierten Zeit macht die Rolle der muslimischen Minderheit in Europa sowohl als ‚Botschafter’ des Islams als auch als Brückenbauer zwischen der Islamischen Welt und dem Westen immer wichtiger. Auch deshalb ist diese Konferenz, in der hochangesehene Ulamaa (Gelehrte) und Imame zusammenkamen, von so hervorragender Bedeutung. Ich wünsche mir von dieser Veranstaltung, dass sie einen weiteren Meilenstein setzt.

Die Leute erwarten eine klare und eindeutige Aussage. Diese Aussage wurde in Azhar 2006 ausgesprochen und von Scheich Yussuf  Qaradawi persönlich hervorgehoben und mit einer eigenen Fatwa unterstrichen. In mehreren Konferenzen (wie in Addis 2009) wurde dies nachdrücklich bestätigt. Vor kurzem haben wie Scheich Hassan Turabi aus dem Sudan in Doha getroffen; auch er hat uns seine vollste Unterstützung im Kampf gegen FGM zugesichert.

Ich trete dafür ein ausdrücklich festzuhalten, dass jedes Amputieren, teilweise Entfernen oder Beschädigen eines Teiles der weiblichen Genitalien, sei es von Klitoris, kleinen oder großen Schamlippen, egal wie klein dieser Teil sein mag, egal, ob diese Tat von Hebammen, Beschneiderinnen oder von ÄrztInnen bzw. Pflegepersonal durchgeführt wird, nach eingehender Analyse der theologischen, gesundheitlichen und sozialen Aspekte als eine Sünde bezeichnet wird, mit der sofort aufgehört werden muss. Es gilt nun die vorhandenen Dokumente und Fatwas in jedes Haus zu transportieren, wo dieser Brauch noch stattfindet. Die Imame in diesen Gebieten, auch in den kleinsten Moscheen, müssen davon erfahren und darüber unterrichtet werden. Hier liegt die Herausforderung in den nächsten Jahren. Ich bin zuversichtlich und fest davon überzeugt, dass wir die weltweite Abschaffung dieses Brauches im Jahr 2020 mit Allahs Hilfe und Eure Bemühungen erleben werden.

Und nun zu einem sehr sensiblen und heiklen Thema:

Manche unserer Unsere Freunden und Geschwistern, sogar einige Imame bestehen noch immer darauf den Begriff „Khitan Al-Sunna“ (Sunna-Beschneidung) zu belassen. Sie bejahen diese Beschneidung  und meinen ausdrücklich, dass diese Khitan Al-Sunna NICHTS mit den gängigen weiblichen Beschneidungsarten zu tun hat. Unsere Brüder meinen damit die Entfernung der Klitorisvorhaut bzw. Klitoriseichel unter strenger medizinischer Beobachtung. Diese Argumentation ist meiner Meinung nach aus mehreren Gründen fehl am Platz weil:

a) Unser Anliegen ist das was zurzeit verbreitet und praktiziert wird. Nicht das was theoretisch möglich wäre. Was unsere Töchter heute erleben ist eine Verstümmelung. Einigen wir und darauf und bekämpfen wir diesen Brauch in allem vorhandenen Formen bis zur kompletten Abschaffung. Ich bin glücklich, wenn  wir hier einen Konsens erreichen. Die Herausforderung ist die tatsächliche praktische Umsetzung.

b) Mit der Verwendung der Bezeichnung Sunna in diesem Zusammenhang wird die vorhandene weibliche Genitalverstümmelung religiös begründet. Dies ist eine Beleidigung unseres Propheten, Friede sei mit ihmWer den Propheten liebt kann unmöglich diese Verstümmelung als Sunna bezeichnen.

c) Mit dieser Argumentation wird auf einer unzulässigen Weise eine Vermischung zwischen männliche und weibliche Beschneidung. Die männliche Beschneidung in Form von Entfernung der Penisvorhaut ist eine unbeschrittene Sunna (hier muss die Regel der Medizin, Hygiene usw. beachtet werden). Was zurzeit den Mädchen angetan wird wäre vergleichbar mit der Entfernung eines Teiles des Penis selbst und nicht der Vorhaut. Daran müssen alle Männer die noch immer diese Verstümmelung gegen nur halbherzig ablehnen immer denken.

Ich wünsche mir von dieser Konferenz eine klare Aussage, dass wir den Brauch ohne Einschränkung ächten und bekämpfen und den betroffenen Frauen wie der übrigen Welt zeigen: die Verstümmelung der Genitalien der Frau verstößt gegen höchste Werte unserer Religion. Sie darf nicht länger praktiziert werden.

Tarafa Baghajati, Obmann der Initiative muslimischer ÖsterreicherInnen

Bissau 4. Oktober 2012

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السلام عليكم ورحمة الله تعالى وبركاتة

أشكر الإخوة المسؤولين عن تنظيم هذا المؤتمر وأحيي جميع المشاركين

إن تشويه الأعضاء التناسلية الأنثوية (ختان الإناث/الخفاض) عادة قديمة لا تُحسب حقيقة على الدين الإسلامي ولا يتحمل مسؤوليتها، إلا أن العلماء المسلمون تعرضوا في السنوات الأخيرة للإنتقاد لصمتهم وعدم إعتراضهم عليها والسماح ضمنيا بممارستها على المستوى التطبيقي وتحريم إثارة الجدل حولها في الماضي. لكن الوضع تغير في الآونة الأخيرة إلى ما هو إيجابي، حيث تم إجراء حملات الوعي والتحسيس على نطاق واسع وشامل، إلا أنه ما زال ينقص تقديم وطرح مقاربة واضحة ومنفتحة لهذا الموضوع  في المساجد وفي أوساط الرأي العام بالمناطق المعنية بالأمر. فالكتاب الذهبي الذي يُعرض في هذا المؤتمر يُعتبر آلية وأداة مناسبة وفعالة لتحقيق ذلك وهناك في هذا المجال تطورات إيجابية تبعث على التفاؤل، وما هذا المؤتمر إلا دليل آخر على ذلك.

من الواجب التأكيد بشكل صريح كحجة أساسية على أن الإسلام  يأمر ويدعو إلى حماية جسم الإنسان ويؤكد على حق المرأة في الإستمتاع بالحياة الجنسية في إطار العلاقة الزوجية. إننا نثبت بوضوح مع مراعاة كل الإستدلالات الدينية أن تشويه الأعضاء التناسلية الأنثوية لا يمت للإسلام بصلة وأن هذه العادة فضلا عن ذلك خرق وانتهاك للإسلام، لأنها تلحق أضرارا كبيرة ومزمنة بالنساء. 

إن التداخل والتشابك الذي يعرفه العالم في عصر العولمة يُعطي لدور الأقلية المسلمة في أوروبا ليس فقط كسفراء للإسلام بل أيضا كمشيدين لجسور التواصل بين العالم الإسلامي والغرب أهمية قصوى، لذلك فإن هذا المؤتمر الذي استقطب وجمع تحت مظلته العلماء والأئمة الإجلاء ذوي السمعة العالية له دلالة ورمزية متميزة. إنني أتمنى أن تحقق هذه التظاهرة نقلة نوعية جديدة في هذا السياق.

للناس إنتظارات وآمال تتمثل في تقديم تصريح واضح وصريح، سبق وأن أعلن عنه الأزهر الشريف عام 2006 وقام الشيخ يوسف القرضاوي شخصيا بإبرازه والتأكيد عليه من خلال فتوى خاصة به، كما تم في مؤتمرات عديدة (على سبيل المثال لا الحصر بأديس أبابا عام 2009) التشديد على ذلك بإلحاح. لقد ألتقينا مؤخرا في الدوحة بالشيخ حسن الترابي من السودان الذي أكد لنا دعمه ومساندته الكاملة لنا في مسار مكافحة تشويه الأعضاء التناسلية الأنثوية.

إنني أؤكد وأصرح بشكل واضح بعد تحليل مستفيض للأبعاد الدينية والصحية والإجتماعيه، أن كل بتر أو استئصال أو إلحاق ضرر بجزء من الأعضاء التناسلية للإناث، سواء تعلق الأمر بالبظر أو بالشفرين الصغيرين أو الكبيرين  وبغض النظر عن حجمه وعن مرتكب هذا الفعل، مولدة كانت أو خفاضة أو طبيبة أو ممرضة، يعتبر ذنبا وإثما يتوجب الإقلاع عنه فورا ومنع ارتكابه. فمن الواجب إذا العمل على نقل الوثائق المتوفرة والفتاوى لكل بيت لازالت تمارس فيه هذه العادة وإفادة وإطلاع الأئمة بذلك في هذه المناطق وفي المساجد الصغيرة أيضا. هنا يكمن التحدي في السنوات المقبلة وإنني جد متفائل وواثق أن ننجح ونتمكن من إلغاء هذه العادة على المستوى العالمي في عام 2020 بإذن الله وعونه وبفضل تضافر مساعيكم وجهودكم.

نعود الآن إلى موضوع حساس ودقيق وهو كالآتي:

بعض أصدقاؤنا وإخواننا وأخواتنا حتى بعض الأئمة يُصرون على التمسك بمصطلح "ختان السنة" ويوافقون عليه ويرون صراحة أن لا علاقة له البتة بأنواع وأشكال الختان الرائجة والمتداولة. إنهم يقصدون بذلك إزالة وقطع قلفة أو حشفة البظر تحت مراقبة طبية مشددة. هذا الإستدلال حسب رأيي واستنادا إلى أسباب عديدة يُجانب الصواب لإعتبارات عديدة ألا وهي:

ـ أ. مطلبنا وهدفنا مرتبط  بما هو منتشر حاليا ويمارس واقعيا وليس بما هو ممكن من الناحية النظرية، فما تعيشه بنانتا اليوم هو تشويه. علينا أن نتفق جميعا وأن نعمل على مكافحة هذه العادة بكل أشكالها وتجلياتها المتوفرة في أفق إلغائها الكامل. سأكون سعيدا إذا حققنا التوافق بإجماع بيننا في هذا المقام، فالتحدي يكمن في التنفيذ الفعلي والتنزيل على أرض الواقع.

ـ ب. إن استعمال مصطلح السنة في هذا السياق يعتبر تبريرا دينيا لتشويه الأعضاء التناسلية الأنثوية وهو بذلك إهانة لرسولنا محمد عليه أفضل الصلوات، فمن يحب الرسول صلى الله عليه وسلم لا يمكن أن يصف وينعث هذا التشويه بأنه سنة.

ـ ج. يؤدي هذا الإستدلال بشكل غير موثوق فيه إلى خلط ما بين ختان الرجال وختان الإناث. فختان الرجال الذي يكون على شكل إزالة قلفة القضيب هي سنة (لابد هنا من مراعاة مقتضيات الطب والنظافة الصحية إلى غير ذلك). ما يمارس على الإناث حاليا يعادل إزالة أو قطع جزء من القضيب نفسه وليس القلفة، مما يستدعي من الرجال الذين لا يزالون ينكرون هذه العادة بشكل نسبي ودون يقين تام أن يفكروا في ذلك باستمرار.

آمل وأتمنى من خلال هذا المؤتمر الإعلان بشكل صريح على إنكار ومكافحة هذه العادة دون قيود وأن نبرز للنساء المتضررات ولباقي العالم أن تشويه الأعضاء التناسلية الأنثوية هو خرق وإخلال بالقيم العليا لديننا الحنيف وأنه لا يجوز أن تستمر ممارستها لمدة طويلة.

طرفة بغجاتي، رئيس مبادرة المسلمين والمسلمات النمساويين

Bissau, 4.10.2012

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