Österreichs Muslime wählen ab November 2010
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Die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich hat die Termine für ihre Wahl bekanntgegeben, die erstmals nach neuem Modus abläuft und nach Bundesländern gestaffelt stattfindet. Den Auftakt macht die Kärntner Glaubensgemeinde am 21. November 2010. Am 17. April 2011 wird Wien als letztes Bundesland an der Reihe sein. Ein Nachfolger von Präsident Anas Schakfeh wird erst danach feststehen.
Derzeit läuft in der IGGiÖ noch die Registrierung der heimischen Muslime. Die Fristen und Daten für die Wahl, die erstmals den Großteil der muslimischen Bevölkerung miteinbeziehen soll, werde in diesen Tagen in einer Kundmachung bekanntgegeben, so Schakfeh bei einer Pressekonferenz am Donnerstag. Gewählt wird die Gemeindeversammlung, die letztendlich bestimmt, wer in den Obersten Rat gewählt und wer Präsident werden soll. Aktiv wahlberechtigt sind Muslime, die das 14. Lebensjahr, passiv jene, die das 16. Lebensjahr vollendet haben.
Die Islamische Glaubensgemeinschaft wünscht sich ausdrücklich die Kandidatur von Frauen bei den Wahlen, die gestaffelt nach Bundesland von November bis April 2011 stattfinden. Präsident Anas Schakfeh betonte am Donnerstag in einer Pressekonferenz, dass das neue Wahlsystem auf große Pluralität setze. Dies spiegle sich bereits in der Zusammensetzung des Wahlkomitees der IGGiÖ wider, deren Vorsitzender der Wiener SPÖ-Gemeinderat Omar Al-Rawi ist.
Die Sprecherin der IGGiÖ, Carla-Amina Baghajati, sieht im neuen Wahlsystem einen großen Schritt für die Muslime in Österreich. Vor allem Vereine seien auch derzeit "sehr oft männlich dominiert", nun seien auch Frauen aufgerufen, sich in die sogenannten Gemeindeversammlungen in den Bundesländern wählen zu lassen. Es sei ebenso nicht ausgeschlossen, dass eine Frau Präsidentin der Glaubensgemeinschaft wird. Deutschkenntnisse seien zwar nicht Pflicht für Kandidaten, so Schakfeh, allerdings ausdrücklich erwünscht.