Muslime Europas als Brückenbauer
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Meinung Zum Tag
Der Friedensforscher Johan Galtung forderte nach dem 11. 9. (2001), nicht nur den Terror sondern auch seine Ursachen zu bekämpfen. Leider blieb dies ein frommer Wunsch. Die größte Herausforderung der Gegenwart ist es wohl, aus dieser Spirale herauszukommen. Es sollte nie zu spät sein, der Gewalt, die stets Gegengewalt hervorruft, abzuschwören und einen neuen Anfang zu wagen.
Mutige und vernünftige Politiker wie José Luis Rodriguez Zapatero, die es wagen, die Politik ihrer Länder einer Revision zu unterziehen, Fehlentwicklungen und kausale Zusammenhänge aufzuzeigen und sich für konstruktive Änderungen stark zu machen, sind gefragter den je.
Die Doktrin der Einbindung und des "in die Pflicht nehmens" müsste jene der Abgrenzung ablösen. So gesehen verdient die Aussage von Joschka Fischer, die Türkei in die EU aufzunehmen, weil sie eine "strategische Dimension" habe, mehr Beachtung. Kurz gesagt, die Einbeziehung eines gemäßigten, islamisch geprägten Staates, wäre ein Modell für die anderen Länder der sogenannten "islamischen Welt", den demokratischen türkischen Weg zu gehen.
Schließlich werden die 20 Millionen Muslime Europas auch eine wichtige Rolle als Brückenbauer spielen müssen, der ihnen als Teil europäischen Gesellschaft zukommt. Auch sie müssen ihren Beitrag für den sozialen Frieden und von den davon ausgehenden Impulsen für den Weltfrieden einbringen.
Die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich hat in diese Richtung bereits deutliche Zeichen gesetzt. Mit unmissverständlichen Worten wurden die Attentate in Madrid, für die es keinerlei Rechtfertigung und weder eine politische, noch eine religiöse Legitimation geben könne, als das bezeichnet was sie sind: ein Verbrechen. Die Aufforderung an die Muslime, durch ihr persönliches Auftreten die große Verantwortung wahrzunehmen, den friedlichen Weg des Dialogs zu fördern - unter Hinweis auf den im Islam gebotenen Respekt und die Akzeptanz von Menschen anderen Glaubens und anderer Weltanschauung - zeugt von aktivem Engagement, jeglichem Extremismus entgegenzutreten und zum Bestand des sozialen und religiösen Friedens in Europa beitragen zu wollen.
Auch der Friedensprozess in Nordirland hat nach einem Terroranschlag begonnen. Er ist zwar noch nicht ganz abgeschlossen, aber es wurden vielversprechende Schritte gesetzt, die zu berechtigter Hoffnung veranlassen dürfen.