Al-Rawi weist die Aussage von Junge-ÖVP-Vorsitzenden Sebastian Kurz zurück
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Es ist enttäuschend festzustellen, dass nach Maria Fekters Aussage über die „Null Toleranz im Islam“ nun auch die Junge ÖVP versucht durch das Schüren von antimuslimischen Ressentiments auf Stimmenfang im rechten Lager zu gehen.
Gerade Sebastian Kurz muss durch seine zahlreichen Kontakten mit Jungen Muslime wissen, dass seine Wahrnehmung falsch ist.
Der Vorwurf, dass die IGGiÖ und Präsident Schakfeh sich nicht um das Erlernen der deutschen Sprache kümmern, ist schlicht und einfach falsch. Die IGGiÖ hat Deutsch als Amtssprache. All ihre Dokumente, der Schriftverkehr und die Sitzungen werden auf Deutsch gehalten. Die religionspädagogische Akademie unterrichtet auf Deutsch und unsere 50000 Schülerinnen und Schüler in den öffentlichen Schulen erhalten ihren Religionsunterricht auf Deutsch.
Die Imame sollten die deutsche Sprache beherrschen, jedoch predigen sie in der Sprache der Menschen. Warum soll ein mazedonischer, türkischer oder albanischstämmiger Muslim nicht seine Predigt in einer anderen Sprache hören dürfen? Schließlich wird in der polnischen und russischen Kirche auch nicht auf Deutsch gepredigt. Weiters finden jede menge Messen in Ungarisch, Kroatisch und Slowenisch statt.
Ich rate Herrn Kurz sich besser zu informieren bevor er mit solchen pauschalen Aussagen auf Stimmfang geht. Schon heute wird im islamischen Zentrum, der größte Moschee Wiens, die Predigt neben Arabisch auch auf Deutsch gehalten und übersetzt. Und Deutsch bestimmt heute schon den Alltag der Muslime. Denn die verschiedenen ethnischen Gruppen der muslimischen Gemeinde in Österreich haben nur Deutsch als gemeinsame Sprache.
Auch rate ich Herrn Kurz die Beschlüsse der Europäischen Imame Konferenzen nachzulesen und sich das beschlossene Integrationspapier zu Gemüte zu führen bevor er den Muslimen Integrationsunwilligkeit vorwirft.
In Zeiten wachsender Islamfeindlichkeit von Seiten rechter und populistischer Parteien wie der FPÖ und BZÖ, sollte auf den sensiblen Gebrauch der Sprache besonders Rücksicht genommen werden.
Dipl.-Ing.Omar Al-Rawi
Integrationsbeauftragter der Islamischen Glaubengemeinschaft in Österreich
Junge ÖVP: Auf Deutsch in Moscheen predigen
Teile der Volkspartei fordern von den Mitbürgern islamischen Glaubens mehr Integrationsbereitschaft. Sebastian Kurz, Bundesobmann der Jungen ÖVP, fordert konkret, dass in den Moscheen hierzulande mehr Deutsch gesprochen und auch auf Deutsch gepredigt werden soll. Imame könnten so zu einem positiven Beispiel für eine gelungene Integration werden, meinte Kurz.
Mehr dazu in oe1.ORF.at
Der Integrationsbeauftragte der Islamischen Glaubensgemeinschaft, SPÖ Wien-Mandatar Omar Al-Rawi, fand es im Gegenzug bedauerlich, dass nun auch die Junge ÖVP versuche, „durch das Schüren von antimuslimischen Ressentiments auf Stimmenfang im rechten Lager zu gehen“. Bezüglich des Wunsches, dass in Moscheen nur noch Deutsch gesprochen werden sollte, meinte Al-Rawi, es werde schließlich auch in polnischen oder russischen Kirchen nicht auf Deutsch gepredigt.
Jeder Zweite gegen weitere Minarette
Die Mehrheit der Österreicher lehnt weitere Moscheen mit Minarett ab. 52 Prozent machten entsprechende Angaben bei einer Umfrage der Karmasin Motivforschung für das Nachrichtenmagazin „profil“. 35 Prozent der Befragten haben hingegen keine Einwände gegen Minarette, der Rest wollte sich nicht äußern.
JVP-Kurz: Nicht Konflikte schüren, sondern Integration ermöglichen
Utl.: Präsident Shakfeh soll Deutsch im Alltag der Muslime fördern
Wien, 04. September 2010 (OTS) "Präsident Shakfeh soll aufhören, von Moscheen und Minaretten in jeder Landeshauptstadt zuträumen und Konflikte zwischen den Kulturen anzutreiben, sondern Integration möglichen machen", fordert Sebastian Kurz, Bundesobmann der Jungen ÖVP, den Präsidenten der Islamischen Glaubensgemeinschaft auf. "Viele junge Muslime aus seiner Gemeinschaft tragen dieses Anliegen immer wieder an die Junge ÖVP heran. Es ist höchste Zeit, sich um diesen Wunsch zu kümmern." ****
Die Ju nge ÖVP schlägt deshalb vor, dass Predigten und der Alltag in Moscheen auf Deutsch stattfinden: "Mit diesem Vorschlag sollen die Chancen zur Integration der Islamischen Gemeinschaft erhöht werden und Deutsch als Sprache für den Alltag und in der Moschee angesehen werden", erklärt Sebastian Kurz die Idee der Jungen ÖVP. "Jeder dritte Türke fühlt sich in Österreich wenig bis überhaupt nicht heimisch. Da muss angesetzt werden û und Sprache ist einfach der Schlüssel zur Integration", betont Sebastian Kurz.
Auch über die Ausbildung der in Österreich tätigen Imame muss aus Sicht der Jungen ÖVP nachgedacht werden: "Es kann nicht sein, dass die meisten in Österreich tätigen Imame in der Türkei ausgebildet werden und dann für fünf Jahre nach Österreich kommen, ohne das Land zu kennen und ohne Deutsch sprechen zu können", kritisiert Sebastian Kurz die Ausbildung der Imame. Für die Junge ÖVP ist es wichtig, dass die Ansprechpartner in der Glaubensgemeinschaft Österreich kennen, Deutsch sprechen und die Situationen der Migrantinnen und Migranten im Land verstehen.
Präsident Shakfeh sollte daher aktiv dazu beitragen, dass sich die Mitglieder der Glaubensgemeinschaft endlich heimisch fühlen. "Mit unserem Vorschlag wollen wir nicht Konflikte schüren, sondern Integration ermöglichen und ein Entstehen von Parallelgesellschaften verhindern", so Sebastian Kurz abschließend.
Rückfragehinweis: Junge ÖVP, Kristina Rausch, 0664/8592933, http://junge.oevp.at
Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/165/aom
OTS016 2010-09-04/09:17