Islamische Glaubensgemeinschaft: Stopp dem Blutvergießen in Gaza!
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Nachdem wiederholte Appelle zu einer sofortigen Einstellung der Kampfhandlungen gegen die Bevölkerung in Gaza kein Gehör fanden, ist es umso wichtiger, dass die Weltöffentlichkeit das Leid der Zivilbevölkerung weiterhin als anklagende Mahnung versteht, alles zu tun, um das Blutvergießen zu stoppen. Von einer Verhältnismäßigkeit der militärischen Operation gegen die Palästinenser kann keine Rede sein. Das Vorgehen Israels ist klar und deutlich zu verurteilen.
Palästinenser leben im Gazastreifen wie in einem riesigen Freiluft-Gefängnis, aus dem es keinen Ausweg gibt. Handel und damit wirtschaftliche Entwicklung ist unter der Militärbesetzung und Blockadepolitik nicht möglich. Dabei geht es hier um eine gesetzlich freie Nation, die von der UNO anerkannt wurde.
In diesem Fastenmonat Ramadan, in dem Menschen muslimischen Glaubens Werte wie Solidarität und Eintreten für Bedürftige noch unmittelbarer als sonst erleben, machen die Ereignisse in Gaza, aber auch die humanitären Katastrophen, die wir in der gesamten Region sehen, besonders betroffen. Die Emotionen sind groß. Dabei sei an ein bekanntes Prophetenwort erinnert: „Stark ist nicht der körperlich starke, sondern der seinen Zorn beherrscht.“ In diesem Monat der Mäßigung sollen wir unsere Anstrengungen darauf richten, mit „Weisheit und schöner Rede“, wie es im Koran heißt, für die gerechte Sache der Unterdrückten einzutreten. Dazu gehört Spendenbereitschaft, um die humanitäre Not zu lindern. Dazu gehört auch argumentativ das Unrecht anzuprangern und für die friedliche Konfliktlösung einzutreten.
Die palästinensische Führung soll darin unterstützt werden, den inneren Versöhnungsprozess voranzutreiben und zu vertiefen, um die Einheit des palästinensischen Volkes zu bestärken. Schließlich soll auch nicht vergessen werden, dass es keinesfalls um einen religiösen, sondern um einen politischen Konflikt geht. Es ist darauf Bedacht zu nehmen zwischen der Politik des Staates Israel und Menschen jüdischen Glaubens zu differenzieren. Eintreten für Gerechtigkeit und Rassismus oder Antisemitismus schließen sich aus.
Die Islamische Glaubensgemeinschaft appelliert an alle Entscheidungsträger, sich für eine sofortige Beendigung des Militäreinsatzes gegen Gaza einzusetzen. In direkten Gesprächen wie etwa mit Bundesaußenminister Kurz zeigte sich, wie wichtig es ist, gerade bei Krisensituationen im Dialog zu sein. Der Konflikt soll nicht nach Österreich getragen werden. Das friedliche Zusammenleben und der lebendige Austausch der Religionsgemeinschaften darf nicht beeinträchtigt werden.
Wien, am 20. Juli 2014
Dr. Fuat Sanac, Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft
Rückfragehinweis:
Carla Amina Baghajati, Medienreferentin der IGGÖ