Leserbrief: Arroganz des "Fachmanns"
Diese Homepage wurde mit einem neuem CMS aufgesetzt und befindet sich daher in Arbeit ...
Original Titel: Die Arroganz des selbsternannten "Experten"
Straches Serben, die SPÖ und der Islam, Gastkommentar von Thomas Schmidinger, 10.6. Thomas Schmidinger behauptet in seinem Kommentar, dass er live meine Ansprache bei der Demonstration gehört und dass ich den Märtyrerkult gehuldigt habe, weil ich angeblich die palästinensischen Opfer erwähnt habe, deren Kampf weitergeführt werden sollte.
Dies ist eindeutig unwahr. Herr Schmidinger hat anscheinend meine Rede nicht wirklich gehört, sondern bediente sich der APA-Meldung, die von Internetmedien sofort übernommen worden ist. Es ist jedoch seiner Aufmerksamkeit entgangen, dass diese Meldung einen Fehler aufwies und die APA diesen Fehler umgehend korrigierte. Denn ich habe nicht von den bisher umgekommenen palästinensischen Opfern des Nahost-Konfliktes gesprochen, sondern von den neun toten Friedensaktivisten. Interessant sind die Methoden der letzten Tage, die gegen meine Person angewandt werden. Ein einstimmiger Gemeinderatsbeschluss - eingebracht von allen Parteien - wird zum Anlass genommen, mit Unwahrheiten, Unterstellungen und Diffamierungen zu arbeiten. Hier wird anscheinend der Versuch unternommen, jemanden einzuschüchtern bzw. mundtot zu machen, anstatt sich mit dem Inhalt der Sache politisch auseinanderzusetzen.
Schmidinger möchte zwar Migranten in der Politik haben, aber es dürfen aus seiner Sicht nicht die falschen sein. Dass die von ihm angesprochene Politikerin Alev Korun von den Grünen sich einem internen Wahlverfahren stellen musste, spielt für ihn ebenso wenig eine Rolle wie die von mir erreichten Vorzugsstimmen bei den Wahlen, als ich immer der Drittplazierte war. Anscheinend liegen nicht nur die Parteien falsch, die uns aufgestellt haben, sondern auch die Wählerinnen und Wähler, die falsch gewählt haben. Ein seltsames Demokratieverständnis eines Politikwissenschaftlers. Thomas Schmidinger bezeichnete sich einst selbst als "Philozionisten". Deswegen verwundert es mich nicht, dass er in die gleiche Kerbe schlägt wie viele seiner Zeitgenossen der letzten Tage.
Hier werden Strache, die Serben und andere erwähnt, um zum Eigentlichen zu gelangen: mich wegen meiner Einstellung zum Nahost-Konflikt zu attackieren und gleichzeitig auch die Islamische Glaubensgemeinschaft zu denunzieren. Ein Strickmuster, das er bereits auch in der Auseinandersetzung während des Irak-Krieges bedient hat. Persönliche Animositäten und politische Gegnerschaft enden bei Schmidinger stets in persönlicher Diffamierung. Viel mehr verwundert mich, dass Qualitätsmedien wie "Die Presse" dieses Spiel eines Pseudo-Wissenschaftlers nicht durchschauen und ihm ein Forum bieten, um seine persönliche Agenda zu verbreiten.
Dipl.-Ing. Omar Al-Rawi Abgeordneter zum Wr. Landtag und Gemeinderat der Stadt Wien
Integrationsbeauftragter der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich