Schärfste Verurteilung des Anschlags auf Christen in Nigeria
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Als gläubige Muslime sind wir tief erschüttert von dem blutigen Anschlag auf Christen in Nigeria, verübt zu Ostern unmittelbar bei einer Kirche. Diese Tat sollte einen Aufschrei des Entsetzens und eine entschiedene Verurteilung gerade von muslimischer Seite nach sich ziehen. Denn neben Mitgefühl mit den unschuldigen Opfern und der Betonung des Menschenrechtes auf Leben und Religionsfreiheit muss auch eine scharfe Zurückweisung aus islamisch-theologischer Sicht erfolgen.
So gering die Zahl hassgeleiteter Fanatiker auch sein mag, so schrecklich sind die Folgen, wenn deren Gewaltbereitschaft menschliches Leid auslöst. Darum ist deren Ideologie als Pervertierung grundlegender Prinzipien des Islam zurückzuweisen. Argumentativ muss ihnen auch im Bemühen um Prävention jeder Boden einer religiösen Rechtfertigung entzogen werden. Mord ist eine der größten Sünden – und nie eine Heldentat!
Gerade religiöse Autoritäten seien sich ihrer Verantwortung bewusst, wenn sie zu Fragen des interreligiösen Zusammenlebens und der Religionsfreiheit Stellung nehmen. Denn selbst wenn die extremistische Sekte in Nigeria längst nur mehr ihren eigenen wirren Auslegungen folgt, soll in der breiten muslimischen Öffentlichkeit das Bewusstsein für den hohen Wert friedlichen Zusammenlebens und Kooperation der Religionsgemeinschaften gestärkt werden. Da darf kein Zweifel am Recht auf Religionsfreiheit und dem Erhalt einer religiösen Infrastruktur gestreut werden. Daher sei an dieser Stelle an ein Wort aus dem Koran erinnert, das die Gotteshäuser anderer Religionen ausdrücklich unter Schutz stellt: „Und wenn nicht Gott die einen Leute von den anderen abgehalten hätte, dann wären sicher Klöster, Kirchen, Synagogen und Moscheen, in welchen Gottes Namen reichlich lobgepriesen wird, zerstört worden…“ (Koran 22:40)
Wien, am 8. April 2012
Carla Amina Baghajati
für die Initiative muslimischer ÖsterreicherInnen