Interviews mit Tarafa Baghajati und Omar Al-Rawi auf Al-Jazeera online
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Wien. Die Islam - Beschimpfung der Grazer FPÖ - Spitzenkandidatin Susanne Winter erregten auch international Aufsehen. Auf der Homepage des arabischen Fernsehsenders Al-Jazeera ist am Sonntag ein Artikel in arabischer Sprache erschienen. Darin schildern Imam Tarafa Baghajati, Mitgründer der Initiative muslimischer ÖsterreicherInnen, und SPÖ-Politiker Omar Al-Rawi die Ereignisse rund um die Grazer Gemeinderatswahl.
Baghajati und Al-Rawi hätten "in einer profunden und fairen Weise" über die Vorgänge in Österreich berichtet, sagte Baghajati. So würden auch die klaren Verurteilungen der islamfeindlichen Äußerungen durch Politik, Religionsgemeinschaften und Zivilgesellschaft in dem Bericht erwähnt. Namentlich genannt werden laut Baghajati Bundespräsident Heinz Fischer, Bundeskanzler Alfred Gusenbauer (S), Außenministerin Ursula Plassnik (V) und der steirische Landeshauptmann Franz Voves (S), der sich für die Beleidigungen Winters entschuldigt hatte.
Erwähnt werden laut Baghajati auch die Israelitische Kultusgemeinde sowie die evangelisch-lutherische Diözese, die bei der Staatsanwaltschaft Graz eine Strafanzeige wegen des Verdachts der Verhetzung gegen Winter eingebracht hatte. Thema sei auch der Aufruf der Islamischen Glaubensgemeinschaft zu Besonnenheit.
Aufgrund dieser Reaktionen sieht Baghajati auch in Fall Winter einen Unterschied zum Konflikt um die in Dänemark erschienen Mohammed-Karikaturen, der weltweit zu Ausschreitungen geführt hatte. Das sei auch an den Postings zum Artikel erkennbar. Diese seien durchwegs gelassen. Ein einziger User rufe zur Gegenreaktion auf, alle anderen würden die Hoffnung äußern, dass Winter bei der Wahl die Rechnung präsentiert bekomme, sagte Baghajati.
Die Telefon-Interviews mit Al-Jazeera seien auf Initiative des Senders entstanden. Denn die Glaubensgemeinschaft habe entschieden, den Konflikt nicht von sich aus international zu thematisieren, so Baghajati. Droh-Video auf YouTube
Auf der Internet-Plattform "YouTube" ist am Sonntag auch ein neues Video gegen die Grazer FPÖ-Spitzenkandidatin Susanne Winter aufgetaucht. In dem Clip sieht man zunächst ein Foto Winters, darüber blinkt der rote Schriftzug: "Susanne Winter ermordet". Es folgen bewegte Bilder eines Polizei- und Rettungseinsatzes in der Nacht. Am Ende des kurzen Videos tragen zwei Männer einen Sarg aus einem Haus. Das Innenministerium prüft das Video.